Ein Mundstück besteht aus den nachfolgend genannten Teilen. Nur wenn diese Komponenten in ein richtiges Verhältnis gebracht werden, kann ein gutes Mundstück entstehen.
Da beim Blasen eines Metallblasinstruments Natur und Technik unmittelbar aufeinandertreffen, gibt es durch die bestimmten Faktoren, wie Lippenform, Kieferstellung, Luftverhältnisse und Atmungstechnik enorme Dimensionsunterschiede unter den Mundstücken der einzelnen Bläser. Verschiedentlich können daher
von Vorteil sein.
Verschiedene Randformen:
Die Randform des Mundstückes wird durch die Lippen und Kieferstellung bestimmt. In der Regel können stärkere Lippen einen schmalen Rand mit wenig verbrochenen Kanten vertragen. Für schmale Lippen ist es angebracht, einen breiteren Rand mit abgerundeten Kanten zu verwenden.
Ein breiter Rand mit dickem Polster ergibt gute Ausdauer, aber wenig Sensitivität. Er neigt dazu, den Ton dumpf erklingen zu lassen. Ein schmaler Rand führt zu großer Sensitivität und Präzision, jedoch nicht zu Ausdauer, zumal bei Bläsern, die mit stärkerem Druck arbeiten.
Eine gute abgerundete innere Kante des Randes erleichtert das Hervorbringen weicher Bindungen, führt jedoch zu verwischten Staccatotönen und Einsätzen. Eine scharfe innere Kante des Randes wird in der Regel saubere, klare Einsätze erleichtern, aber abrupte Bindungen verursachen und weiche Bindungen erschweren.
Eine große Bohrung des Mundstücks ermöglicht einen großen Ton, mehr Volumen und erhöht das tiefe und hohe Register. Ist sie zu groß, neigt der Ton zum Zerflattern und wirkt dünn.
Bei kleinerer Bohrung erreicht man gewöhnlich einen reineren konzentrierteren, jedoch kleineren Ton. Die kleinere Bohrung vergrößert den Widerstand und verringert das ganze Register. Sie bewirkt, dass hohe Töne zu tief und tiefe Töne zu hoch werden (besonders cis und d). Ist die Bohrung (Seele) etwa 5-10 mm lang, sind Tonhöhe und Stetigkeit des Tones eher gewährleistet, als ohne Seele.
Wenn die Schafthinterbohrung zu klein ist, wird das hohe Register im allgemeinen zu tief. Ist die Schafthinterbohrung zu groß, hat das Mundstück keinen ausreichenden Gegendruck bzw. Widerstand und die Ausdauer wird negativ beeinflusst. Eine weniger zylindrische Hinterbohrung erleichtert hohe Töne (typisch bei Jazz-Trompeten), erstickt indessen Klang und Volumen.
Die nach außen erweiterte Hinterbohrung (Schmidts Spezial-Schafthinterbohrung WCS) vergrößert Ton und Umfang. Vorsicht! Bei Übertreibungen ergibt es einen groben, zerflatternden Ton. Die Tonhöhe wird dabei zur Unsauberkeit neigen.
Ob Anfängern, Solisten oder fortgeschrittenen Studenten, ob im großen Orchester oder in der Big Band empfehlen wir den größtmöglichen Kesseldurchmesser und eine große Kesseltiefe. Mit einem großen Mundstück kann man keine hohen Töne herausquetschen, jedoch wird sich ein richtiger Ansatz herausbilden. Schüler, die mit einem großen Mundstück beginnen, erhalten grundsätzlich einen schönen Ton und ein gutes, hohes Register.
Ein großes Mundstück bietet einen größeren Komfort und ermöglicht eine gute Tonqualität. Ein Mundstück mit einem weiten Kesseldurchmesser und einem tiefen Kessel hat entscheidende Vorteile. Man ist in der Lage, ein natürliches, kompaktes und gleichmäßig hohes, mittleres und tiefes Register zu blasen. Die Flexibilität und die Kontrolle der Lippen verbessert sich ständig.
Die verschiedenen Kesselformen am Beispiel eines Trompetenmundstückes:
Mundstücke mit einem weiten Kesseldurchmesser oder einem tiefen Kessel vermindern die Grundstimmung eines Instruments, ebenso wie ein Mundstück mit einem flachen Kessel die Stimmung erhöht. Ein Mundstück mit einem weiten Kesseldurchmesser vergrößert das Volumen des Tones, während ein tiefer Kessel dem Ton eine dunkle Färbung gibt. Ein flacher Kessel ergibt einen härteren, hellen Ton, ein tiefer Kessel erleichtert jedoch das Blasen hoher Töne.
Die korrekte Tiefe eines Mundstückkessels hängt von der Stimmung, der Länge und der Mensur eines Instrumentes ab. Für eine Piccolotrompete wird ein flacheres Mundstück gebraucht, als für eine C-Trompete.
Instrumente in A- und B-Stimmung benötigen einen tieferen Kessel, wobei wiederum für die tiefe Es-Trompete und Horn ein noch tieferer Kessel empfohlen wird.
Für Flügelhorn verwenden Sie kein Trompetenmundstück, es verändert die Grundstimmung Ihres Instruments, es wird zu tief. Am besten werden diese Instrumente mit Mundstücken geblasen, die einen tiefen Kessel, eine große Bohrung und eine weite Schafthinterbohrung haben.
Der Schaft eines Mundstückes muss so gearbeitet sein, dass er eine dichte Verbindung mit dem Mundrohr eingeht. Das Mundstück muss einen bestimmten Abstand zum Instrument haben und sollte weder zu tief im Mundrohr, noch zu weit draußen sein. Auch wenn ein Instrument in seiner Grundstimmung zu tief ist, sollte man sein Mundstück nicht bearbeiten und weiter in das Instrument schieben. Der richtige Platz, um die Stimmung zu korrigieren, ist am Stimmzug oder am Ende des Mundrohrs.
Normal werden alle Original Schmidt Mundstücke versilbert geliefert. Für Bläser, die ausnahmsweise gegen Silber allergisch sind, können die Mundstücke auch vergoldet werden. Wenn das nicht hilft, kann ein Mundstück mit abschraubbarem Rand aus Plexiglas oder anderem Plastik gewählt werden
Ein Musiker, der auf einem fremden Instrument mit einer anderen Schaftgröße spielt oder der innerhalb kurzer Zeit den Stil wechseln muss, ist mit einem abschraubbaren Mundstück am besten bedient.
Von allen Mundstücken, die wir herstellen, verfügt die Hälfte über einen abschraubbaren Rand. Diese Mundstücke ermöglichen es dem Bläser, jeden Rand mit verschiedenen Mundstücken zu kombinieren.
Grundsätzlich können von allen Mundstücken, die wir in unserem Mundstückkatalog anbieten, abschraubbare Kombinationen angefertigt werden.
Darüber hinaus ist es auch möglich, Mundstücke mit abschraubbarem Rand anzufordern, die wir nach Ihren Wünschen anfertigen. Mundstück-Sonderanfertigungen werden so abgestimmt, dass sie spezielle Probleme lösen können.
Fast alle speziellen Probleme, die uns mitgeteilt werden, haben etwas damit zu tun. Meistens geht es bei Mundstück-Sonderanfertigungen um nicht übliche Kombinationen von Rand und Kessel, innerhalb der vertretbaren Größen mit nichtstandardmäßigen Kesselbohrungen, Schafthinterbohrungen und Schäften.